![]()
|
|
||
Meine persönlichen Erfahrungen rund ums Maultier Meine erste Begegnung mit Maultieren hatte ich als Kind anfangs der 1960er Jahre beim Schulhaus in Naters. Jeweils am Morgen startete dort in der Nähe eine Gruppe von Maultieren, beladen mit allerlei Güter für das weiter oben liegende Birgisch. Diese Maultiere gingen ohne Führer an ihren Bestimmungsort, wurden dort von ihren Lasten befreit und wieder nach Naters zurückgeschickt. So habe ich es jedenfalls in Erinnerung behalten. Die Maultiere wurden aber bald darauf durch eine Seilbahn ersetzt, später wurde Birgisch mit einer Strasse erschlossen. Mein Interesse an Maultieren ist vielleicht auch geprägt durch die Bücher von Karl May, welche ich in jener Zeit alle gelesen habe und in denen immer wieder Maultiere beschrieben wurden. Eine Kostprobe kann hier angeschaut werden: Maultier Mary (In diesem Ausschnitt aus Winnetou I beschreibt Karl May das Einfangen eines wilden Maultieres, welches Sam Hawkens für sich beansprucht und "Mary" nennt.) Mitte der 70er Jahre absolvierte ich die Trainrekrutenschule. Ich freute mich schon auf die Maultiere, welche ich dort anzutreffen hoffte, um Eines von ihnen als Rekrut betreuen zu dürfen. Aus Erzählungen von früheren Rekruten wusste ich: Walliser Rekruten und Maultiere sind in der gleichen Gruppe und gehören zusammen! Doch war es in diesem Jahr anders, zum Leidwesen von mir und auch vielleicht der Maultiere. |
|||
Als ich im Jahre 1989 von der Gründung der Interessengemeinschaft IGM (Gründungspräsident: Adrian Heinen, www.rosszahnarzt.ch) und deren Ziele hörte, entschloss ich mich sofort, dem Verein beizutreten. Bis dato hatte ich, ausser im Militär, nicht viel mit Pferden und im Speziellen mit Maultieren zu tun. So konnte ich mir damals nicht vorstellen, dass ich knapp zwei Jahre später in den Vorstand und nach einigen Jahren sogar zum Präsidenten der IGM gewählt werden sollte. Im Jahre 2001 trat ich aus dem Vorstand zurück. Ich bin aber noch sehr mit dem Verein verbunden und betreue dessen website www.ig-maultier.ch. |
|
an der Pferd92 in Bern |
|
Immer wieder und vor allem seit ich mich sehr intensiv mit den Maultieren beschäftigte, hörte ich von den zum Teil sagenhaften Eigenschaften der Maultiere. Die guten Eigenschaften wie intelligent, trittsicher, genügsam, hohe Leistung erbringen usw. vernahm ich von denjenigen, welche direkt mit Maultieren in Kontakt waren. Die schlechten Eigenschaften dagegen wie störrisch, Schläger usw. von Laien, welche zumindest wussten, dass es Maultiere gibt und irgendwie mit Pferden und Eseln eine gewisse Ähnlichkeit haben. Es war und ist sicher eine der grossen Aufgaben der IGM, Aufklärungsarbeit zu leisten und das Maultier ins richtige Licht zu stellen. Eines der Ziele, die auch zur Gründung der IGM führte, war das Sammeln aller Informationen über das Maultier und dessen Umfeld. Wie wichtig eine solche Sammlung sein kann, erlebe ich immer wieder beim Zusammenstellen dieser Website. Durch meine Beschäftigung beim Aufbau des IGM-Archivs und das Lesen zahlreicher Bücher und Artikel über das Maultier erhielt ich die Bestätigung, dass die positiven, dem Maultier zugesprochenen Eigenschaften zutreffen und auf der ganzen Welt bekannt sind. Dies führte zu seiner weltweiten Verbreitung. Die negativen Eigenschaften treten nur dann auf, wenn auf gute Zucht und Ausbildung keinen Wert gelegt wird. Als ehemaliger Archivar der IGM kam ich sehr früh mit dem Internet in Berührung. Für mich ist es ein gutes Medium geworden, Informationen über das Maultier zu bekommen. Es erlaubt mir, von zu Hause aus in der ganzen Welt herum zu surfen und Maultier-spezifisches Wissen zu suchen. Dies führte auch dazu, dass ich jetzt diverse Websites gestalte und betreue. So entstand www.maultier.info als ein virtuelles Archiv. Doch es blieb nicht nur bei der theoretischen Beschäftigung mit dem Maultier, sondern seit 1995 zeigte mir die Maultierstute Kleopatra, wie es wirklich ist mit Maultieren. Leider musste ich sie im Herbst 2013 wegen einer schweren Kolik einschläfern. Wie lautet ein Sprichweort: Maultiere werden nur krank um zu sterben... Seit 1998 ist auch die Maultierstute Babouche bei uns, mit der ich mich beschäftige. Im Jahr 2004 erfüllte sich ein Traum: eine 4wöchige Reise in die USA war angesagt, mit Besuchen der Bishop Mule Days in Kalifornien und den Montana Mule Days, dazwischen das Twenty Mule Team-Museum und Ranches von Maultierzüchtern. Das Ganze war einem Thema gewidmet: dem Maultier! Luzius Heinen, März 2006, aktualisiert Mai 2014 |
|||
|
|||
Kleopatra und Luzius Heinen am Muliritt 2005 der IGM |
|||
Copyright © 2002 - 2014 www.maultier.info. Alle Rechte vorbehalten. e-mail to webmaster |